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Freitag, 9. Januar 2015

Der Räuberstrom - Die Elbe zwischen Bleckede und Neu Darchau

Wenn von guten Raubfischfängen, insbesondere von Zandern und Hechten die Rede ist, oder wenn man spektakuläre Fangfotos in den sozialen Netzwerken sieht, fällt immer wieder der Name eines Stromes: Elbe.

Weil sich an unseren Hausgewässern, Mosel und Mittelrhein, der Zanderfang in den Sommermonaten recht zäh gestaltet, da man aufgrund der großen Sichttiefe und Klarheit der Gewässer auf die Nachtstunden ausweichen muss um erfolgreich zu sein und gerade dieser Umstand für Berufstätige unpraktisch ist, beschlossen Maurice, Alex und ich, Deutschlands Zanderfluss Nr. 1 einen Besuch abzustatten.


Die Elbe bei Bleckede
Wir wählten ein verlängertes Wochenende im Juni, übrigens während der Fußball-WM, da der Juni ja, so sagt man, einer der besten Monate an der Elbe sein soll, um Zander zu befischen.


Diese sind nach der Laichzeit hungrig und die warmen Wassertemperaturen bringen den Stoffwechsel auf Trapp.

Mit vollbepacktem Auto ging es auf die 600 Kilometer lange Reise. Ein Zwischenstopp bei einem US-Burgerladen musste reichen. Schließlich sollte es noch am Anreiseabend ans Wasser gehen.

Da ein Guiding für uns nicht in Frage kommt, da wir es generell immer auf eigene Faust versuchen, hatten wir uns, bezüglich Unterkunft, nach längerer, intensiver Recherche, für das "Alte Deichvogthaus" (siehe Karte, oben in der Mitte) der sehr freundlichen, hilfsbereiten und unkomplizierten Familie Schulz in Neu Bleckede entschieden. Das Haus liegt direkt oberhalb der Autofähre am rechten Elbufer, in unmittelbarer Nähe zur Elbe, von der es nur der Deich trennt. 


Das alte Deichvogthaus
Angelscheine gibt es übrigens direkt bei der Nachbarin der Familie, die zugleich Pächterin des Elbabschnittes ist. Tipp: Es sollte jemand die Scheine kaufen, der keine Angst vor Hunden hat....;-)

Somit ist diese Unterkunft ein idealer Ausgangspunkt zur Buhnenfischerei auf bezahnte Elbräuber. Ab hier reiht sich eine Buhne an die nächste. Ein absolutes Traumgewässer!

Die Buhnen sind in zwei Minuten zu Fuß zu erreichen und hier riecht es förmlich nach Fisch.

Wir haben verstärkt die Buhnenstrecke oberhalb unserer Unterkunft, am rechten Elbufer befischt.

Hier gibt es flache Buhnen, kurze Buhnen, tiefe Buhnen und ein paar Kilometer stromaufwärts auch sehr lange Buhnen, die weit in den Strom herausragen.

An allen Spots hatten wir Bisse, die meisten Kontakte hatten wir jedoch ganz klar an den langen, tiefen Buhnen.

Auf der Spotsuche kämpften wir uns teilweise durch wirklich sehr hohes Schilf. Hier kann ein GPS Tracker auf dem Handy (ich empfehle Maverick) gute Dienste leisten.

Sonst kann man ziemlich schnell die Orientierung verlieren und man verliert unnötig Angelzeit. 

Die Gegend und Landschaft ist absolut traumhaft. Neben den unzähligen Buhnen, die man, je nach Wasserstand, eine nach der anderen abgehen kann (es lohnt sich aber in jedem Fall eine Wathose einzupacken) gibt es auch jede Menge Seitenarme und Seen, die man - z.T. auch befischen darf.

Wir haben uns jedoch ausschließlich auf die Buhnen beschränkt. Angeblich sollen einige der Seen auch wirklich große Hechte beherbergen.
Und raus damit!
Das Buhnenangeln an sich ist keine wirkliche Kunst. Wenn man eine produktive Buhne gefunden hat, in der Fisch steht, lässt der Fangerfolg nicht lange auf sich warten.

Fangen kann man im Grunde im gesamten Buhnenfeld, wobei wir die meisten Bisse am Buhnenkopf, im Strömungsschatten, respektive der Strömungskante hatten. Mit unserem Ententeich Mosel ist die Elbe strömungstechnisch nicht zu vergleichen! Bleiköpfe unter 17 Gramm  konnten wir bei unserem Aufenthalt kaum fischen, um den Gewässergrund zu erreichen. Am Prallhang durfte es etwas
leichter sein, dort hatten wir aber auch weniger Bisse.

Auffällig war für uns, die sonst nur an Rhein und Mosel unterwegs sind, die recht starke Eintrübung der Elbe. So genial eingetrübt sind unsere Hausgewässer nur in Herbst und Winter. Was auch erklärt, warum an der Elbe auch im Sommer so fantastische Zanderfänge am hellen Tag möglich sind. Klasse.

 Etwas Pech mit dem Wetter hatten wir bei unserem Aufenthalt. Es regnete die ganzen 5 Tage und am schlimmsten war der Wind, der uns permanent, die komplette Zeit, volle Möhre mit ca. Windstärke 4 ins Gesicht blies.

Das war zum Werfen und natürlich für die Bisserkennung nicht so ganz toll.

Aber trotzdem konnten wir einige ordentliche Fische fangen.





 Brassen auf Gummi? Vielleicht dachte er, er wäre ein Rapfen.....





Elbzander sind wunderschöne Fische!




Der beste Fisch der Tour
Wir konnten einige Zander, überwiegend halbstarke und zwei bessere Fische landen. Zudem zwei kleinere Hechte. Einige Fehlbisse hatten wir auch, die wir leider aufgrund des Sturms versemmelten, bzw. gar nicht registrierten. Aber die Bissspuren an den GuFis waren eindeutig. Die meisten Bisse kamen auf grelle Farbtöne. Angeblich soll die Farbe an der Elbe keine Rolle spielen, ich sehe das allerdings anders.  Am besten gingen 4.5``Shaker von Lunker City in "Limetreuse" sowie der Zander-Uki 13cm in Grün-Orange

Fazit: Alles in Allem kann ich sagen, dass die Elbe bei Bleckede ein super Revier ist, welches eine fantastische Angelei auf Zander und Hecht bietet. Auch Rapfen konnten wir mehrfach bei der Jagd beobachten, leider hatten wir nicht die richtigen Köder am Start um die Torpedos zu erreichen.

Die Landschaft ist sehr reizvoll, neben Fischadlern sahen wir auch täglich frische Bieberspuren im Sand.

Raubfischangler, die schon Erfahrungen mit dem Gummifischangeln auf Zander haben, benötigen aus meiner Sicht nicht zwingend einen Guide um an den Fisch zu kommen. Klar, man spart definitiv Zeit, wenn man an die Spots geführt wird, die zum aktuellen Wasserstand produktiv sind. Aber mit etwas Einsatz, Ehrgeiz und Gespühr kommt man auch so zum Fisch. Das muss aber im Endeffekt jeder für sich selbst entscheiden. Guiding im betreffenden Elbbereich bietet Jörg Strehlow, den Sie über seine Website "Der-Angler" buchen können. Gerade für Einsteiger sicherlich nicht die schlechteste Wahl.

In diesem Sinne,
Tight Lines,

Jan

















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